
Beim Radfahren verwende ich ein GPS-Gerät. Dieses Gerät treibt mich regelmäßig in den Wahnsinn. Nicht nur, dass die Navigation nicht zuverlässig ist, die Software ist auch voller Fehler. Immerhin, es wird von Aktualisierung zu Aktualisierung besser. Also ein Produkt, welches bedingungslos nach dem Bananenprinzip hergestellt wurde. Es reift beim Kunden. Eigentlich besitze ich das Gerät nur deshalb noch, weil es viel Geld gekostet hat und ich es nicht einfach wegwerfen möchte.
Ebenfalls beim Sport mit dem Rad kommt regelmäßig ein Multi-Tool zum Einsatz. Dieses Multi-Tool ist das genaue Gegenteil von dem genannten GPS. Es ist in jeder Hinsicht hochwertig, zu Ende durchdacht und mit jeder Funktion ausgestattet, die ich benötige. Wenn ich unterwegs eine Schraube am Rad bewegen muss, weiß ich, dass das Werkzeug den passenden Aufsatz hat. Und dass dieser greift, statt zu verkanten oder abzurutschen.
Dieses Werkzeug ist eine Lieblingssache. Ich habe nicht im geringsten das Bedürfnis, mich nach einer Alternative oder einem Nachfolger umzuschauen. Im Gegenteil: Dieses Teil wird gehegt und gepflegt. Es passt perfekt zu meinen Anforderungen und erzeugt die beruhigende Gewissheit, im Fall der Fälle gut ausgerüstet zu sein.
Zum Glück wird der Anteil der Lieblingssachen größer. Damit das so bleibt, kaufe ich vor allem nichts mehr spontan. Wenn ein Bedarf entsteht, informiere ich mich vor dem Kauf gründlich. Zumindest dann, wenn sich herausgestellt hat, dass es sich wirklich um einen Bedarf handelt. Oft handelt es sich eher um Kauflaune. Und von diesen möchte ich mich nicht mehr leiten lassen. Steht dann der Entschluss einer Anschaffung, mache ich keine Abstriche bei der Qualität.
Neben des ohnehin gelebten Gedankens “Klasse statt Masse” finde ich Geiz letztendlich kontraproduktiv und ganz bestimmt nicht geil. Wenn also eine Anschaffung ansteht, spielt Geld, zumindest bis zu einem gewissen Punkt, “keine Rolle”. Der zweite Gedanke lautet also “wenn, dann richtig” oder “so günstig wie möglich, aber so teuer wie nötig”.